Die Kunst der Achtsamkeit – einfach nur da sein

Oftmals befinden wir uns mit unseren Gedanken in der Vergangenheit oder der Zukunft. Wir erinnern, planen, grübeln. Dadurch verlieren wir die Erfahrung des gegenwärtigen Augenblicks und das Leben rauscht an uns vorbei.

 

Das Leben ist eine Kette von Augenblicken. Aber nur in der Gegenwart können wir wahrnehmen, fühlen, entscheiden und handeln. Achtsamkeit ist ein Bewusstseinszustand, in dem wir äußere Erfahrungen oder Erlebnisse und auch die inneren Empfindungen bewusst wahrnehmen. Welche Körperempfindungen tauchen auf, welche Gedanken und Emotionen zeigen sich? Unabhängig davon, ob diese Erfahrungen angenehm, unangenehm oder neutral sind öffnen wir uns und betrachten alles was sich in uns zeigt. Den Augenblick annehmen, so wie er gerade ist, ohne zu bewerten oder zu urteilen.

 

Indem wir die Rolle des inneren Beobachters einnehmen gewinnen wir Abstand, innere Ruhe und Stabilität. Wir erkennen unsere üblichen Reaktions- und Verhaltensmuster und gewinnen dadurch einen Raum, in dem wir uns bewusst für eine Handlung entscheiden können anstatt automatisch zu reagieren. Dies hilft uns, gelassener mit Herausforderungen umzugehen und neue Sichtweisen und Handlungsspielräume zu entdecken.

Unser Glück und unsere Zufriedenheit hängen nicht in erster Linie von äußeren Gegebenheiten ab, sondern von unserer inneren Haltung. Eine innere urteilsfreie Grundhaltung, die Realität so anzuerkennen, wie sie gerade ist, bedeutet nicht alles gutzuheißen und mit allem einverstanden zu sein, sondern sie hilft uns Klarheit zu gewinnen. Wir erkennen welche Möglichkeiten wir haben etwas zu ändern, wenn es zu ändern ist, aber es fällt auch leichter etwas zu akzeptieren was nicht zu ändern ist.

Mit Achtsamkeit verbunden ist eine innere Haltung der Freundlichkeit, der Geduld und des Mitgefühls, sowohl uns selbst, als auch anderen gegenüber. Oft sind wir unser eigener schärfster Kritiker. Aber nur wenn wir uns auch selbst wertschätzen können, bewahren wir uns Energie und Lebensfreude. Eine Haltung der Offenheit, Toleranz und des Mitgefühls anderen Menschen gegenüber ist grundsätzlich heilsam und wirkt sich positiv auf uns selbst, als auch auf die Kommunikation und dem Umgang mit anderen  aus.

Genauso wichtig ist es auch, unserem Körper mit Wertschätzung und Wohlwollen zu begegnen. Wenn wir aufmerksam sind für seine Signale, wenn er an seine Grenzen stößt, erhalten wir mehr Wohlgefühl und Gesundheit.

Fragen Sie sich jetzt in diesem Augenblick: „Bin ich wirklich präsent?" "Wo befindet sich mein Geist jetzt in diesem Augenblick?“